15 Nydeggkirche
Standort
Nydegggasse, 3011 Bern
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Bus 12, Haltestelle «Nydegg»
Kirche
Zuunterst in der Altstadt steht die Nydeggkirche am Quellpunkt der Stadt, auf Fundamenten einer Burg, die im 12 Jahrhundert abgebrochen wurde. Die Nydeggkirche ist die zweitälteste Kirche der Stadt Bern, nach der Dominikanerkirche, der heutigen Französischen Kirche. In der Reformation wurde sie 1529 aus obrigkeitlichen Monopolisierungsgründen stillgelegt, 1566 aber wieder als Kirche in Gebrauch genommen. 1863, also 20 Jahre nach Fertigstellung der Nydeggbrücke, wurde das Kirchenschiff gegen Westen um die Hälfte der Länge verlängert und das Dach um 3 bis 4 Fuss angehoben, um einen vernünftigen Eingang auf Brückenniveau zu erhalten. Die heutige Form und Innenraumgestaltung stammt aus den fünfziger Jahren. Sehr bemerkenswert sind die beiden Türen und der Taufstein von Marcel Perincoli.
Orgel
1813 wurde die erste Orgel fest eingebaut, und zwar vorne im Chorraum auf einem Eisengestell. Nach der Kirchenvergrösserung 1863 genügte das Instrument nicht mehr, es wurde 1884 nach Kandergrund verschenkt, wo es immer noch steht und sehr schön klingt. 1885 baute Weber/Haas eine neue Orgel mit 12 Registern auf der Westempore, die 1912 von Goll auf 33 Register sehr stark vergrössert wurde, pneumatisch natürlich. Im Abnahmebericht wird das Instrument über allen grünen Klee gelobt, es sei klanglich so wunderbar, dass es nun für Generationen die Menschen erfreuen werde. 1952 (also nach nur 40 Jahren) wurde das Instrument verscherbelt und durch ein Instrument mit 25 Registern von Metzler ersetzt, ein Instrument mit guten Anlagen, aber sehr bescheidener Klangentfaltung. Die Denkmalpflege verhinderte 1990 den geplanten Ersatz durch einen Neubau, weshalb nebst der Erneuerung der bestehenden Situation ein zweites, sehr charakteristisches Instrument vorne in der Kirche ins Auge gefasst wurde. 1993 erneuerte Goll die Metzlerorgel grundlegend und intonierte alles neu. Das Resultat ist sehr überzeugend. 1995 kam vorne im Schiff eine mitteltönige italienische Renaissance-Orgel nach Antegnati dazu, gebaut von der Restaurierungsequipe von Orgelbau Kuhn.